Wildling Manul Barfussschuh im Dauertest

Wildling Barfußschuhe im Langzeit-Test

Wie gut sind die Wildlinge wirklich? Wir machen als kleine Familie den Dauertest.

Sie sind gehyped, sie sind immer wieder nicht lieferbar und sie werden selbst gebraucht teilweise teurer verkauft als im offiziellen Shop: Die Wildling Schuhe *. Die Trendmarke unter den Barfußschuhen. Wir haben ein kleines Experiment gestartet und wollen schauen wie gut sehen die Schuhe nach einem Jahr aus? Aber erstmal zurück zum Anfang.

Unser Sohn ist jetzt zwei Jahre alt und wie das heute so ist, macht man sich beeinflusst vom Internet und den somit unzähligen besser-wissenden Quellen stets viel zu viele Gedanken über eigentlich einfache Dinge wie zum Beispiel Klopfbänke aus Holz oder eben Schuhe. Die ersten Schuhe unseres Kleinen waren Pepinos, aber irgendwann hat die Mama die Wildlinge entdeckt – ab da wurde alles anders.

Hip, nachhaltig und minimal.

Wildling verwendet auf der eigenen Webseite nirgends den Begriff Barfußschuh – auch wenn die produzierten Schuhe eigentlich in diese Sparte gehören. Sie nennen ihre Modelle Minimalschuhe oder einfach Wildlinge. Das ist also ein bisschen vergleichbar mit dem iPhone – denn dieses ist ja bekanntermaßen auch kein Handy, sondern halt ein iPhone. Marketing können die Jungs und Mädels in Engelskirchen also ziemlich gut. Um die Produkte herum wird jeweils gekonnt eine naturbezogene Story erzählt. Gute Rohstoffe, faire Produktion in Portugal und das natürliche Tragefühl sind die Keyfacts.

Mama als Vorreiter mit dem Wildling Manul Sneaker

Die Produktpalette von Wildling umfasst flache und hohe Sneaker sowie Sandalen und Zubehör-Artikel wie Gummi-Schnürbänder und Pflegesets. Grundsätzlich gibt es jeweils eine Frühjahr/Sommer bzw. eine Herbst/Winter-Kollektion. Einige Modelle sind Dauerbrenner wie der Tanuki *, dessen Obermaterial zu 75 % aus Papier besteht. Mama hat sich für sich und unseren Sohn das Modell Manul * ausgeguckt. Der Schuh könnte auch als normaler Fashion-Sneaker durchgehen. Mit der naturbelassenen beigen Farbe und dem Leinen-Canvas-Material sieht er auf jeden Fall ganz nett aus. Zudem hat er noch die Wildling Hanf-Flachs-Vlies-Einlegesohle und die typische Minimalschuh-Sohle aus 60 % Synthetik-Gummi, 25 % Silica und 15 % recyceltem Kork.

Agentureinsatz: Der Wildling Manul als Büroschuh
Eher sauberes Terrain: Der Wildling Manul im Büroeinsatz.

Wildlinge für Männer? Die Akzeptanz hat etwas gedauert.

Nachdem Mutter und Kind mit einem Wildling Manul Minimalschuh * versorgt waren, habe auch ich etwas Druck verspürt die Adidas und Nike Sneaker mal beiseite zu tun und mich gesünderen Schuhen zu widmen. Ich war resistent – bis zu unserem diesjährigen Sommerurlaub an der Ostsee. Bei wohlig-warmen 25-30° wanderte ich den ganzen Tag mit meinen irgendwie wohl doch zu kleinen Nike Free’s über die Promenaden und ich war abends froh, wenn ich die Schuhe wieder ausziehen konnte. Ein Schlüsselmoment. Ich überlegte das Wildling-Experiment zu wagen. Was die Robustheit der Schuhe angeht liest man ja viel Kritik, der der Hersteller in der Regel mit dem Hinweis auf Nachhaltigkeit und der Möglichkeit der Reparatur der Schuhe entgegnet. Finde ich im ersten Step etwas vereinfacht argumentiert, aber ich war guter Dinge und hab das nicht gerade günstige 100 EUR Invest getätigt. Knappe zehn Tage später waren die Schuhe dann da.

Die richtige Größe für Wildlinge?

Für das Fitting bietet Wildling mit dem Fitkit ein Tool, welches einem bei der richtigen Größenauswahl helfen soll: Einfach ausdrucken, zurecht falten, auf den Boden legen und am besten im Türrahmen dann Füße auf die Papierunterlage stellen. Ich war bei diesem Test irgendwo zwischen 41 und 42. Kein Körperteil gleicht ja dem anderen und so hatte ich das Gefühl, dass der linke Fuß eher 42 brauchen würde und der rechte eher 41. Bestellt wurden dann beide Größen um einen direkten Vergleich zu haben.

Meine „normale Schuhgröße“ ist eigentlich 42-43 von daher war ich schon ganz gespannt auf die Lieferung. Beim Anprobieren hatte ich zunächst eine Tendenz zur kleineren Größe – allerdings drückte der linke Schuh ein klein wenig an der Seite. Man muss dazu sagen, dass ich jetzt nicht die schönsten Füße habe und genau an der Stelle, wo der Schuh drückte (seitlich neben dem kleinen linken Zeh) auch ordentlich Hornhaut habe.

Wildling Minimalschuhe mit mehr Platz für die Zehen

Im Freundeskreis haben wir eine Wildling-Expertin. Sie trägt schon seit Jahren Wildlinge und hat schon viele Modelle ausprobiert. Sie hat uns zur größeren 42er Größe geraten. Eine Haupteigenschaft der Barfußschuhe ist, dass sie bedingt durch die großzügige Zehenbox im vorderen Bereich dem Fuß bzw. den Zehen den Platz geben, den sie eigentlich brauchen. In konventionellen Schuhen und Sneakern werden die Füße eigentlich vorne unnatürlich zusammengepresst. Unsere Expertin riet also zu der größeren Variante, weil sie die Beobachtung gemacht hat, dass sich die Zehen nach einiger Zeit wieder ihren Platz im Schuh zurück kämpfen. Etwas widerwillig, aber trotzdem gespannt auf das „Wildling-Experiment“ habe ich mich dann für den größeren der beiden Schuhe entschieden.

Das Wildling-Experiment: Wie tauglich sind die Schuhe im Alltag?

Mir war im Vorfeld klar, dass der Wildling – zumindest das Modell Manul aus der Frühjahr/Sommer-Kollektion – kein Schuh für schlechtes Wetter ist. Sicherheitshalber habe ich den Minimalschuh aber vorm ersten Tragen ordentlich imprägniert. Safety First. Es bleibt also ein Schönwetter-Schuh für mich. Wenn es morgens regnet, gehe ich damit nicht aus dem Haus, sondern würde zu Alternativen greifen. Falls es unerwartet unterwegs regnen sollte – nun gut, dann ist das halt so. Zuhause würde ich dann – wie Wildling es empfiehlt – die Einlegesohle herausnehmen, damit die Schuhe perfekt trocknen können.

Dies ist ein Blogartikel, der über die Zeit immer weiter wachsen wird. In regelmäßigen Abständen würde ich meine Erlebnisse mit dem Barfußschuh hier ergänzen. Los geht’s!


Wildling Manul Schuh Test Tag 1
Die ersten Schritte mit dem Wildling Manul auf Kopfsteinpflaster

28. Juni 2022 / Woche 1

Erste Schritte in Barfußschuhen: Kopfsteinpflaster und Radfahren

Auf dem Weg zur Arbeit gehe ich meist durch die Stadt. Während der ersten Schritte merkte ich direkt wie gemütlich, super leicht und luftig die Wildlinge sind. Beim Weg über das Kopfsteinpflaster dann mein erstes „Oh, ich trage gerade Barfußschuhe“-Erlebnis. Ungewohnt authentisch die Schritte auf den holprigen Steinen, aber sicher Gewöhnungssache. Auf flachem Untergrund fand ich den Unterschied weniger gravierend. Ich hatte allerdings das Gefühl, dass ich etwas mehr „stampfe“ als sonst. Das wird daran liegen, dass ich sonst eher mit soften und gedämpften Sohlen unterwegs bin. Die Frage, ob das gut für die Knie sein würde, stellte ich mir. Schließlich hat mir mein Arzt irgendwann mal dazu geraten möglichst im Wald auf weichem Untergrund zu joggen, statt auf unnachgiebigem Asphalt. Warten wir’s mal ab.

Beim Weg über das Kopfsteinpflaster dann mein erstes „Oh, ich trage gerade Barfußschuhe“-Erlebnis.

Auch Radfahren war erstmal etwas ungewohnt, weil man die Pedale deutlich mehr spürt als sonst, aber auch das wird sich bestimmt mit der Zeit geben. Ich bin halt Optimist.


12. Juni 2022 / Woche 3

Radfahren mit Wildlingen ist kein Problem mehr

So die dritte Woche mit den Manuls im Dauereinsatz. Dank bestem Sommerwetter trage ich die Schuhe auch die ganze Zeit. Radfahren mit den Minimalschuhen ist nun auch kein Problem mehr. Die Füße biegen sich zwar ganz schön um die Pedalen, aber inzwischen ist das direkte Gefühl beim Radfahren ganz normal geworden.

Radfahren mit Wildlingen
Radfahren mit Wildlingen

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